Wissen Sie, wie viel Potenzial in Gutscheinen steckt? Ob als Geschenk, Treuebonus oder Marketinginstrument – Gutscheine sind weit mehr als kleine Aufmerksamkeiten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Händler Gutscheine verkaufen und verwalten, welche rechtlichen Grundlagen zu beachten sind und welche Verkaufskanäle sich besonders lohnen. Zudem geben wir praxisnahe Tipps und Beispiele, wie Sie Gutscheine gezielt einsetzen, um Umsatz, Kundenbindung und Reichweite zu steigern.
Was sind Gutscheine und warum sind sie für Händler so relevant?
Ein Gutschein ist ein Zahlungsmittel für eine bestimmte Leistung oder ein Produkt, das vom Kunden geldlich erworben oder als Ersatzleistung (z. B. bei Reklamation) erhalten wird.
Gutscheine sind längst mehr als nur ein nettes Geschenk – sie sind ein bedeutender Umsatzfaktor im Einzelhandel. Laut einer Studie des EHI Retail Institute liegt der Umsatz mit Gutscheinkarten im deutschen Einzelhandel bei über 3 Milliarden Euro jährlich. Diese Zahl verdeutlicht das enorme Potenzial, das im Verkauf von Gutscheinen steckt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Markt für digitale Gutscheine einen erheblichen Anteil an diesem Umsatz ausmacht.

Die kontinuierliche Digitalisierung und die zunehmende Nutzung von Smartphones und Online-Shopping-Plattformen tragen dazu bei, dass Gutscheine auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Handel spielen werden. Händler, die dieses Potenzial erkennen und gezielt nutzen, können ihre Umsätze steigern und ihre Kundenbasis erweitern.
Unterschied zwischen Gutschein und Rabattcode
Im Alltag werden viele Begriffe rund um Gutscheine durcheinandergebracht. Rechtlich und praktisch gibt es aber deutliche Unterschiede, die Händler kennen sollten:
Gutschein
Wird gegen Geld erworben oder als Ersatzleistung ausgestellt. Er besitzt damit einen echten Geldwert und begründet einen Anspruch auf Ware oder Dienstleistung.
Beispiel: Eine Kundin kauft im Geschäft einen 50 €-Gutschein , um ihn zu verschenken. Dieser Gutschein hat einen echten Geldwert.
Kostenloser Gutschein oder Rabattcode
Wird als Werbeaktion, Treuebonus oder Gewinnspielpreis vergeben und ist rechtlich kein echter Gutschein, sondern ein freiwilliges Marketingangebot.
Beispiel: Ein Kunde erhält einen 10 €-Gutschein als Gewinn oder einen Rabattcode „SOMMER10“ für 10 % Nachlass im Onlineshop.
Vorteile von Gutscheinen
Rechtliche Grundlagen für Gutscheine
Nach § 807 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) handelt es sich bei einem Gutschein um ein sogenanntes „Inhaberpapier“. Wer das Papier besitzt, kann die darin verbrieften Leistungsansprüche geltend machen.
Anforderungen an einen gültigen Gutschein
Damit ein Gutschein rechtswirksam ist und im Geschäftsbetrieb reibungslos genutzt werden kann, sollte er folgende Angaben enthalten:
- Wert oder Leistung: Der Betrag oder die konkrete Dienstleistung muss klar ausgewiesen sein.
- Aussteller: Das ausstellende Unternehmen (Name oder Firma) muss erkennbar sein.
- Ausstellungsdatum: Wichtig für die Berechnung der Verjährungsfrist beziehungsweise der Gültigkeit.
- Form: Gutscheine können schriftlich, als PDF/E-Mail oder in Papierform übergeben werden.
- Einlöse Bedingungen: Ort und Verfahren der Einlösung sowie etwaige Einschränkungen sollten transparent angegeben sein.

Wichtige rechtliche Aspekte
Gültigkeit: Die gesetzliche Verjährungsfrist beträgt in der Regel drei Jahre, beginnend mit dem Schluss des Jahres, in dem der Gutschein ausgestellt wurde. Eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer ist nur zulässig, wenn sie sachlich gerechtfertigt ist.
Widerrufsrecht: Beim Kauf eines Gutscheins im Fernabsatz (z. B. online) gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht, sofern der Gutschein noch nicht eingelöst ist. Ausgenommen sind Gutscheine für feste Termine oder zeitgebundene Leistungen.
Übertragbarkeit: Ein Gutschein ist grundsätzlich übertragbar, es sei denn, er ist ausdrücklich auf eine bestimmte Person ausgestellt.
Auszahlung: Ein Anspruch auf Auszahlung des Gutscheinwerts besteht nur bei entsprechender Vereinbarung. In der Praxis wird häufig vereinbart, dass nicht eingelöste Restbeträge als Guthaben weitergeführt werden.
Datenschutz: Beim Gutscheinverkauf müssen Kundendaten zweckgebunden und nur mit Zustimmung gespeichert werden. Auf Nachfrage müssen Daten gelöscht oder korrigiert werden.
AGB: Händler sollten in ihren AGB oder auf dem Gutschein klar angeben: die Gültigkeitsdauer, wo (online, im Geschäft oder beides) und wie eingelöst werden kann, ob der Gutschein übertragbar ist, wie mit Restbeträgen verfahren wird und ob Barauszahlung ausgeschlossen ist.
Hinweis: Die gesetzliche Gültigkeit von drei Jahren gilt nur für gekaufte Gutscheine.
Ein Gutschein, der verschenkt oder z. B. bei einem Gewinnspiel gewonnen wurde, ist rechtlich kein echter Gutschein, sondern eine freiwillige Werbeaktion des Händlers.
Für solche Gratis-Gutscheine darf der Händler eine deutlich kürzere Einlösefrist festlegen – zum Beispiel 30 Tage.
Mit welchen Methoden können Sie Gutscheine verkaufen?
Händler haben heute vielfältige Möglichkeiten um Gutscheine verkaufen zu können – physisch, digital oder als Gutschrift. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile, die je nach Branche und Zielgruppe sinnvoll kombiniert werden können.
Physische Gutscheinkarten
Physische Gutscheine sind klassisch und eignen sich besonders gut für den stationären Handel. Sie werden als individuell gestaltete Karten mit Barcode oder QR-Code produziert. Das Guthaben wird beim Verkauf einmalig aufgeladen und bei Einlösung vom Restwert abgezogen.
Ein großer Vorteil ist die Haptik: Kunden können die Karte direkt verschenken und erleben ein wertiges Kauferlebnis.

Digitale Gutscheine

Digitale Gutscheine sind besonders flexibel. Sie werden oft als Code per E-Mail verschickt und eignen sich ideal für Last-Minute-Geschenke. Händler können sie direkt im Onlineshop verkaufen und den Gutscheinwert mit wenigen Klicks in das Kundenkonto buchen.
Ein Bekleidungsgeschäft in Deutschland bietet digitale Gutscheine über seinen Webshop an. Auch Kunden ohne Kundenkonto können den Code beim Kauf einlösen – so steigt die Reichweite, und spontane Käufer werden nicht ausgeschlossen.
Gutscheine als Gutschrift
Gutscheine müssen nicht immer als Geschenk gedacht sein. Sie können auch als Gutschrift eingesetzt werden, beispielsweise bei Retouren oder Reklamationen. Hierbei wird der Gutscheinwert direkt auf das Kundenkonto gebucht und kann bei zukünftigen Einkäufen eingelöst werden.
Ein Möbelhaus nutzt Gutschriften für Rückgaben. Kunden erhalten eine Gutschrift auf ihr Kundenkonto, die flexibel für beliebige Produkte verwendet werden kann. Dies bindet Kunden und motiviert zu Wiederkäufen.

Gestaltung von Gutscheinen
Ein gut gestalteter Gutschein ist mehr als nur ein Zahlungsmittel – er ist ein Marketinginstrument und repräsentiert das Unternehmen nach außen. Daher lohnt es sich, in ein professionelles Design zu investieren, das zum Markenauftritt passt und beim Kunden Eindruck hinterlässt.
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Selbst gestalten – mit einfachen Tools
Viele Händler möchten ihre Gutscheine selbst gestalten, um flexibel zu bleiben oder schnell auf saisonale Anlässe zu reagieren (z. B. Weihnachten, Valentinstag oder Muttertag).
Dafür eignen sich verschiedene Design-Tools, die leicht zu bedienen sind:
- Canva: Ideal für Einsteiger. Es bietet viele kostenlose Vorlagen und ermöglicht das Einfügen des eigenen Logos, Farben und Textelemente.
- Adobe Express oder InDesign: Für Unternehmen mit höheren Designansprüchen – hier lassen sich professionelle Layouts für Druck oder digitale Gutscheine erstellen.
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Professionelle Gestaltung durch ETRON
Wer das Design lieber in erfahrene Hände legt, kann den gesamten Gestaltungsprozess auch an ETRON übergeben. ETRON bietet individuell designte Gutscheinkarten und Geschenkkarten im hochwertigen Scheckkartenformat (86 × 54 mm, abgerundete Ecken) – inklusive eigenem Logo, Farben und Branding.
So funktioniert es:
- Händler wählen ein Design aus bestehenden Vorlagen oder lassen eine Karte komplett individuell gestalten.
- Jede Karte wird mit einem eindeutigen Barcode versehen, der im Kassensystem erfasst und verwaltet wird.
- Auf Wunsch können Kartenstapel in der gewünschten Stückzahl bestellt werden – fertig zum Verkauf im Geschäft.

Verkaufskanäle
Gutscheine sollten nicht nur über einen Kanal angeboten werden, sondern idealerweise auf mehreren Kanälen verfügbar sein.

1. Ladengeschäft
Im stationären Handel können physische Gutscheine direkt über die Kasse verkauft werden. Dabei kommen klassische Kuverts, individualisierte Karten oder Barcode-Gutscheine zum Einsatz. Persönlicher Kontakt erlaubt individuelle Beratung und gezielte Upselling-Möglichkeiten: Wer einen Gutschein kauft, entscheidet sich oft zusätzlich für ein Produkt oder eine Zusatzleistung.
2. Online-Shop
Digitale Gutscheine bieten enorme Vorteile für den Online-Handel: Sie können sofort per E-Mail verschickt werden, eignen sich für Last-Minute-Geschenke und lassen sich direkt im Kundenkonto verbuchen. Onlineshops profitieren von der schnellen Abwicklung und der Möglichkeit, Gutscheine mit Sonderaktionen, Rabatten oder saisonalen Kampagnen zu verknüpfen.
3. Mobile & Social Media
Verkauf über mobile Apps oder soziale Medien gewinnt an Bedeutung. Gutscheine lassen sich über Newsletter, Facebook, Instagram oder WhatsApp anbieten. Diese Kanäle ermöglichen spontane Käufe, insbesondere für Geschenke oder saisonale Kampagnen.
Ein Wellness-Studio bewirbt Gutscheine für Massagen über Instagram Ads. Kunden klicken direkt auf den Shop-Link und haben dort die Möglichkeit einen digitalen Gutschein zu erwerben, der sofort im Kundenkonto aktiviert wird.
4. Kooperationen & Partneraktionen
Gutscheine können auch über Partnerunternehmen oder als Cross-Promotion angeboten werden. Beispielsweise könnte ein Einzelhändler Gutscheine über lokale Hotels, Eventveranstalter oder Online-Plattformen vertreiben. Das erhöht die Reichweite und bringt neue Kunden in den Laden oder Onlineshop.
Gutscheinverwaltung
Eine professionelle Gutscheinverwaltung ist für Händler entscheidend, um den Überblick über Guthaben zu behalten, Fehler zu vermeiden und gleichzeitig den Kunden ein reibungsloses Einlöserlebnis zu bieten. Dabei geht es nicht nur um den Verkauf, sondern auch um die spätere Nutzung und Abrechnung der Gutscheine.
Individuelles Guthaben pro Gutschein
Jeder Gutschein sollte ein eigenes Guthaben-Konto haben. Das bedeutet: Bei jeder Einlösung wird der entsprechende Betrag automatisch vom Restwert abgezogen. So lassen sich Doppelbuchungen oder falsche Guthabenstände vermeiden und die Verwaltung wird transparent und nachvollziehbar.
Ein Kosmetiksalon verkauft Gutscheine für Behandlungen. Jeder Gutschein hat einen eigenen Code, der beim Einlösen im Kassensystem geprüft wird. Das Guthaben wird automatisch aktualisiert & der Mitarbeiter muss sich um nichts kümmern.
Verknüpfung mit Kundenkonten
Eine sinnvolle Ergänzung ist die Verknüpfung des Gutscheins mit dem Kundenkonto. So können Kunden Gutscheine auch dann einlösen, wenn sie die physische Karte oder den Code nicht zur Hand haben. Gleichzeitig hat das Unternehmen jederzeit Zugriff auf den Status aller Gutscheine – eingelöst, offen oder teilweise genutzt.
Ein Fitnessstudio bucht Gutscheine direkt auf das Mitgliedskonto. Kunden können das Guthaben flexibel für Kurse oder Dienstleistungen einlösen, selbst wenn sie die ursprüngliche Karte nicht dabei haben.
Digitale Verwaltung & Reporting
Moderne Kassensysteme wie ETRON onRetail bieten umfangreiche Funktionen:
- Verwaltung von physischen und digitalen Gutscheinen in einem System
- Aufladung und Einlösung direkt im Kassensystem oder Online-Shop
- Automatisches Reporting über verkaufte, eingelöste und aktive Gutscheine
- Verknüpfung mit Marketingaktionen, z. B. Bonuspunkten oder Sonderrabatten
Dank dieser Funktionen sparen Händler Zeit und minimieren Fehler. Außerdem können sie gezielt Verkaufsaktionen steuern und die Gutscheinverwendung analysieren.
FAQ
Gutscheine lassen sich sowohl offline im Ladengeschäft als auch online über den eigenen Shop verkaufen. Physische Gutscheinkarten können direkt an der Kasse angeboten werden, digitale Gutscheine per E-Mail oder über einen QR-Code. Moderne Kassensysteme wie ETRON onRetail ermöglichen die einfache Verwaltung von Gutscheinverkauf, Aufladung und Einlösung.
- Physische Gutscheinkarten: Hochwertig bedruckt, mit Barcode oder QR-Code, ideal zum Verschenken.
- Digitale Gutscheine: Sofort per E-Mail verschickt, praktisch für Online-Käufe oder Last-Minute-Geschenke.
- Gutschriften/Wertgutscheine: Für Retouren oder Reklame, direkt auf das Kundenkonto gebucht.
- Hybride Lösungen: Kombination aus physischer Karte und digitaler Einlösung.
- Selbst gestalten: Tools wie Canva oder Adobe Express bieten einfache Vorlagen, eigene Logos, Farben und Textelemente lassen sich integrieren.
- Professionell erstellen lassen: Anbieter wie ETRON übernehmen das komplette Design – vom individuellen Layout bis zur Produktion hochwertiger Karten. Jede Karte wird mit einem eindeutigen Barcode versehen und kann direkt im Kassensystem verwaltet werden.
Ja, moderne Kassensysteme erlauben Teilbetrags-Einlösungen, d. h. ein Gutschein kann über mehrere Käufe hinweg eingelöst werden, bis das Guthaben aufgebraucht ist.
Beides ist möglich. Für kleinere Stückzahlen oder digitale Gutscheine reicht oft der Eigenprint über Design-Tools. Für größere Mengen, hochwertige Karten oder ein einheitliches Markenbild empfiehlt sich die Produktion durch Anbieter wie ETRON, die gleichzeitig die Verwaltung im Kassensystem integrieren.
- Ladengeschäft: Physische Gutscheine direkt an der Kasse
- Online-Shop: Digitale Gutscheine per E-Mail oder QR-Code
- Mobile & Social Media: Gutscheine direkt über Apps oder Werbekampagnen
- Partneraktionen: Kooperationen mit anderen Unternehmen oder Plattformen
Links:
🔗 IKH Köln – Gutscheine
🔗 IHK für München und Oberbayern – Was ist bei Gutscheinen zu beachten?
🔗 Der Mittelstandsverbund – Studie: Warum Gutscheinkarten so beliebt sind



